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Auftaktveranstaltung “Unsere Opfer zählen nicht. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg”

14. April 2015 | 18:00 - 22:00

Millionen Soldaten aus der Dritten Welt haben im 2. Weltkrieg gekämpft, um die Welt vom deutschen, italienischen und japanischen Faschismus zu befreien. Zwangsrekrutiert und als Kanonenfutter in den vordersten Kriegsfronten eingesetzt. Ausgegrenzt, ausgetrickst, getötet und vergessen. Zu den Befreiern gehörten Kolonialsoldaten aus allen Teilen Afrikas (vom Maghreb bis zum Kap), Inder und Pazifikinsulaner, Juden und Araber aus Palästina, Mexikaner und Brasilianer, Aborigines und Maoris, Afroamerikaner und Native Americans. Allein Indien stellte 2,5 Millionen Kolonialsoldaten und China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Die Millionen Kriegstoten und die schweren Kriegsschäden der Dritten Welt wurden vergessen, verdrängt und verschwiegen. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter oftmals mit Gewalt. Japanische Militärs verschleppten zudem Hunderttausende Frauen aus Asien in ihre Frontbordelle. Rekruten aus den Kolonien, mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre weißen Kameraden zufrieden geben. In der Dritten Welt gab es allerdings nicht nur Opfer, sondern auch Kollaborateure der faschistischen Achsenmächte. Über dieses vergessene Kapitel der Geschichte recherchierte das Kölner Autor*innenkollektiv Rheinisches JournalistInnenbüro (heute als Recherche International bekannt) mehr als ein Jahrzehnt lang in über 30 Ländern und gab 2005 das vielgelobte Buch Unsere Opfer zählen nicht. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg heraus.

Darüber referiert der Kölner Journalist und Autor Karl Rössel bei dieser Auftaktveranstaltung des Marburger Jahresprojekts zum Thema. Karl Rössel arbeitete von 1983 bis Anfang 2012 im Rheinischen JournalistInnenbüro in Köln als Autor für Hörfunk und Printmedien zu internationalistischen Themen. Er ist Mitbegründer und Mitarbeiter des Vereins Recherche International e.V.. Buchveröffentlichungen u.a. über die Geschichte der Dritte Welt-Bewegung in der BRD, den vergessenen Krieg in der Westsahara, den Missbrauch deutscher Entwicklungshilfe zur Aufstandsbekämpfung auf den Philippinen und die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Die Begrüßungsreden halten die Schirmherren des Projekts, Oberbürgermeister Egon Vaupel und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Amnon Orbach.

Details

Datum:
14. April 2015
Zeit:
18:00 - 22:00
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