Veranstaltungsreihe Vietnam
Vortrag und Diskussion mit Günter Giesenfeld
(Freundschaftsgesellschaft Vietnam)
Günter Giesenfeld hat in seinem Buch „Land der Reisfelder“ die dreitausendjährige Geschichte
Indochinas beschrieben. Sein Überblicksvortrag konzentriert sich auf Vietnam und den Kampf gegen den Kolonialismus und die Folgen des Vietnamkriegs bis in die Gegenwart. Darüber hinaus geht er auch auf die aktuelle gesellschaftliche, politische und ökonomische Situation eines Landes im Umbruch ein.
Günter Giesenfeld ist Germanist, Film- und Medienwissenschaftler, emeritierter Hochschullehrer, Übersetzer und Filmregisseur. Er ist außerdem Vorsitzender der Freundschaftsgesellschaft Vietnam.
Die Veranstaltungen werden gefördert durch Brot für die Welt, den Katholischen Fonds und das Land Hessen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ. Für den Inhalt ist allein die Initiative Solidarische Welt verantwortlich.

Veranstaltungsreihe Postkolonialismus
Wissensproduktion in kolonialer Verstrickung
Vortrag und Diskussion mit
Katrin Metzger, Jan Bartsch und Hanna Prautzsch (Studierende der Kultur- und Sozialanthropologie)
Alltäglich begegnen uns koloniale Stereotype über das ‚Fremde‘. Doch auch die Wissenschaft
hat in ihren Verstrickungen in koloniale Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu diesen
Vorurteilen beigetragen. Die Kultur- und Sozialanthropologie und ihre Vorläufer spielten dabei
eine besonders große Rolle, wie ein Blick in die Marburger Fachgeschichte zeigt. An diesem
Beispiel sollen Schlaglichter auf die Verbindungen der Disziplin mit dem Kolonialgedanken
und ihren Folgen geworfen werden. Wie kann eine Aufarbeitung stattfinden? Wie kann heute
über Kultur gesprochen werden, ohne sich kolonial geprägter Muster zu bedienen?
Drei Studierende des Masters Kultur- und Sozialanthropologie Katrin Metzger, Jan Bartsch und Hanna Prautzsch haben dazu ein Jahr lang ihr Fachgebiet erforscht.
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Marburg
er Forum für entwicklungspolitische und interkulturelle Themen in Kooperation mit ARBEIT und LEBEN Marburg (AG von DGB und vhs)
Die Veranstaltungen werden gefördert durch den Katholischen Fonds, Brot für die Welt und das Land Hessen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ. Für den Inhalt ist allein die Initiative Solidarische Welt verantwortlich.

Veranstaltungsreihe Postkolonialismus
Postkoloniale Kontinuitäten im Alltag
Vortrag und Diskussion mit
Kizito Odhiambo
Die Zeit der Kolonialisierung liegt hinter uns, doch postkoloniale Machtstrukturen manifestieren sich bis in unsere Gegenwart. Koloniale Herrschaftsverhältnisse haben zu massiven Umwälzungen in den betroffenen Regionen der Welt geführt und prägen (bzw. unterdrücken) die ‚Entwicklung‘ der so entstandenen Nationen bis heute. Auch in Deutschland sind diese Effekte tagtäglich spürbar. Durch die Auseinandersetzung mit der Normalität des Rassismus im Alltag, nähern wir uns dem postkolonialen Diskurs an und thematisieren verschiedene Erscheinungsformen von Rassismus, indem wir erkennen wie dieser im (Post-) Kolonialismus wurzelt. Dabei ist der Vortrag nicht darauf ausgelegt, möglichst umfassende postkoloniale theoretische Kenntnisse zu vermitteln, sondern sie als Anschauungsmaterial zu nutzen, um ihre Kontinuitäten durch das System von Rassismus wahrzunehmen und zu reflektieren.
Kizito Odhiambo ist Bildungsreferent mit den Schwerpunkten Globales Lernen und Rassismus.
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Marburg
er Forum für entwicklungspolitische und interkulturelle Themen in Kooperation mit ARBEIT und LEBEN Marburg (AG von DGB und vhs)
Die Veranstaltungen werden gefördert durch den Katholischen Fonds, Brot für die Welt und das Land Hessen. Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ. Für den Inhalt ist allein die Initiative Solidarische Welt verantwortlich.



Bild: Andrew Putter: ‚Lydia Logie‘ aus der Serie African Hospitality (2010) – Copyright Andrew Putter und Stevenson Gallery Johannesburg
Impulsvortrag und Workshop mit
Frauke Wiegand
– Begegnungen erleben und vom Erlebten erzählen –
Die frühen Fernreisen von europäischen Kolonialreisenden, Missionaren und Forschungsreisenden waren oft mit physisch wie intellektuell gewaltsamen Praktiken verbunden. Diese haben nicht nur die Welt und ihre Menschen kartographiert und zum Teil äußerst willkürlich bestimmte Wertigkeiten zugewiesen, sondern auch zu einem hartnäckigen Blick auf die bereisten Orte, Menschen und Dinge beigetragen, der uns noch heute auf Reisen, aber auch im Alltag und in vielen Medien, begleitet. Dieser ist eng mit Rassismus und Exotismus verwoben.
Warum wollen wir heute in die Ferne reisen? Wie erleben wir die Reise und wie tragen wir das Erlebte in unseren Alltag zurück?
In einem Impulsvortrag werden die Vorreiter der europäischen Fernreise in den so genannten Globalen Süden kurz angesprochen und auf wichtige theoretische, kritische Ansätze im heutigen Umgang mit diesen eingegangen. Diese Ansätze wollen wir dann in einem zweiten, interaktiven Teil des Abends gemeinsam nutzbar machen, vor allem auch in Bezug auf die Frage: Wer kann überhaupt reisen und wie können wir mit unseren Privilegien als Tourist*innen umgehen? Über Beispiele aus Kunst, Literatur und Film wollen wir uns dem Thema Reisen in den Globalen Süden nähern und schließlich unsere eigenen Reiseerfahrungen kritisch unter die Lupe nehmen.
Alle Teilnehmer*innen sind dazu eingeladen eigene Reiseaufzeichnungen, Fotografien, Videos, Briefe usw. mitzubringen.
*Zitat des Politikers Bernhard von Bülow zur Debatte über Kosten und Nutzen der deutschen Kolonisierung 1897 im deutschen Reichstag.
Frauke Wiegand, PhD, lebt in Berlin, wo sie als Kulturforscherin und freie Kommunikationsberaterin für soziale Projekte arbeitet. Nach einem Freiwilligendienst im südlichen Afrika studierte sie in Berlin Afrikawissenschaften und Publizistik. Sie ist zur Zeit Postdoktorandin an der Universität Kopenhagen, wo sie zuvor zum Thema Visuelle Kultur und Erinnerungsorte im Tourismus promoviert hat.

In Kooperation mit Arbeit und Leben Hessen.
Die Veranstaltungen werden gefördert durch Brot für die Welt und das Land Hessen.
Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ.
Für den Inhalt ist allein die Initiative Solidarische Welt verantwortlich.